Rückläufiger Merkur, rückläufige Venus, rückläufiger Mars – immer wieder werden Planeten zum Gesprächsthema, wenn sie rückläufig werden. Besonders der rückläufige Merkur findet allerlei Beachtung, wenn er seine Schleifen dreht. Kein Wunder, ist er doch der Planet, der am regelmäßigsten seine Richtung ändert. Doch was bedeutet Rückläufigkeit? Stoppen die Planeten und laufen sie anschließend in entgegengesetzter Richtung um die Sonne?
Astronomischer Hintergrund
Die Planeten in unserem Sonnensystem umrunden auf elliptischen Bahnen in unterschiedlichen Geschwindigkeiten die Sonne. Und zwar immer in derselben Richtung. Tatsächlich wechseln Planeten nicht ihre Laufrichtung. Vielmehr handelt es sich bei rückläufigen Planeten um einen scheinbaren Richtungswechsel von der Erde aus betrachtet. Also um eine Art optische Täuschung, die sich aufgrund der jeweiligen unterschiedlichen Umlaufgeschwindigkeiten der Planeten von unserer Perspektive von der Erde aus ergibt. So werden alle Planeten von Zeit zu Zeit rückläufig, außer Sonne und Mond.
Wie wirken rückläufige Planeten?
Auch wenn ein Planet nicht wirklich in seinem Lauf um die Sonne umdreht, so ändert sich der Umlaufrhythmus von unserer Perspektive aus gesehen. Und dies bewirkt spürbare Energieänderungen. In Zeiten von Planetenrückläufigkeiten wird der Energiefluss unterbrochen beziehungsweise in andere Richtungen oder auf andere Prioritäten gelenkt. Dies kann im Alltag zu Störungen und kuriosen Situationen führen. Vor allem zu Beginn und am Ende des Richtungswechsels ist dies bemerkbar. Die Energien richten sich vermehrt nach innen. Dies ist jeweils eine gute Gelegenheit, um sich mit den jeweiligen Planetenthemen intensiver auseinanderzusetzen.
Bei Merkur betrifft dies Kommunikation, Denken, Handel und Verkehr. In den Zeiten seiner Rückläufigkeit ist es ratsam, für Reisen mehr Zeit einzuplanen und bei Neuanschaffungen von Geräten und bei Vertragsabschlüssen äußerst sorgfältig und achtsam vorzugehen. Der Teufel steckt hier oft im Detail. Wer auf Nummer sicher gehen will, verschiebt wichtige neue Projekte solange, bis Merkur wieder vorwärtsläuft. Günstig ist die Zeit hingegen, um in sich zu gehen und seine Denk- und Kommunikationsmuster zu überprüfen und sich vielleicht von überholten Glaubenssätzen zu verabschieden. Merkur ist der Planet, der am häufigsten rückläufig wird: in 13 Monaten drei Mal.
In Zeiten, in denen die Venus rückläufig ist, geht es um Freundschaft, Beziehung, Werte und die schönen Dinge des Lebens. Jetzt zeigt sich oft, welche Beziehungen Bestand haben und welche nicht. Auch Freunde können plötzlich wieder auftauchen, von denen man schon lange nichts mehr gehört hatte. Aber es geht nicht nur um das Zwischenmenschliche, sondern auch um Werte allgemein. Ist Venus rückläufig, können wir innehalten und prüfen, was uns wert und teuer ist und auch hier das loszulassen, was uns nichts (mehr) bedeutet. Venus wird alle 18 Monate etwa 40 Tage lang rückläufig.
Mars, der Planet der Durchsetzung, Energie, Leistung und Kampfkraft, ist etwa alle zwei Jahre für gut zwei Monate rückläufig. Wie immer, wenn Planeten rückläufig sind, ist dies eine Gelegenheit, Vergangenes und Unerledigtes aufzuarbeiten. Bei Mars geht es um Tatkraft, aktives Handeln, den Willen, Aggression und Sexualität. In den Zeiten seiner Rückläufigkeit können wir nach innen schauen und uns fragen, ob wir diese Themen angemessen beherrschen. Vielleicht gilt es das ein oder andere loszulassen, zu korrigieren oder neu zu justieren. Alte Muster können erkannt und neue Möglichkeiten der Durchsetzung erlernt werden. Vielleicht erhalten wir völlig neue Perspektiven auf das, was wir wollen, wie wir uns behaupten oder zur Tat schreiten.